Tod & Teufel in Trier

von Johannes Menze

Einen bayrischen, belgischen, luxemburgischen, saarländischen Feiertag können wir auf der Neuerburg nicht ignorieren. Deshalb gibt es jetzt einen Gottesdienst zu Maria HImmelfahrt in der Burgkapelle. Vielleicht will Heribert aber auch den nachmittäglichen Tod, Teufel in Trier kontern, den wir - oder die uns heimgesucht waren? Heribert meint: Wir haben ihn sogar ausgehalten!

Also: Im Frankenturm - mit einer Verspätung von einem Viertelstündchen, weil das Kobold-Mobil keinen Parkplatz fand - begrüßte uns ein studentisch wirkender Turöffner, mit einem roten T-Shirt "100 % antirassistisch". Könnte zum künstlerischen Konzept gehört haben, muss aber nicht. Und dann kam er die Stiege herunter geschlichen: ein Mönchlein, den Rücken gekrümmt, die Kapuze ins Gesicht geschlagen, den Strick um die Hüfte. Durchaus furchterregend, denn der Zeitgenosse sagte erstmal gar nichts.

Dann folgt eine furioses Springen zwischen den Schauplätzen. Nachdem keiner die Chance wahrnimmt, ihn nicht zu erleben, spielt die erste Szene an der Absperrung zum Hauptmarkt, die die Juden vom Marktgeschehen ausschließt. Harter Tobak, weil den üblichen Vorurteilen sofort entgegengestellt wird, wieviel Profit der Bischof daraus gezogen hat. Vom Progrom in Trier berichtet der Schauspieler, bis er dann auf die Mithilfe des Teufels am Dombau zur Sprache kommt und die Geschichte vom Domstein erzählt. Der Beleg: Welche Handwerker räumen schon ihre Baustelle auf. Wir allabendlich, schallt es aus der Gruppe zurück. "Ach Ihr seid vom Fach", improvosiert er.

Im Obergeschoß geht es weiter mit der Geschichte von der Entdeckung des heiligen Rockes. Johannes ist mutig und schaut in die teuflische Reliquinenkiste. Aber diese wird so schnell auf- und zu geklappt, dass er nicht erkennen kann. Der Teufel fährt in gesamten Nonnenkonvent, der Schauspieler verwandelt sich in eine Äbtissin. Der Bischöfin Marion überdimensionale Socken Marke: "Mach' dir wohlig-wärmende Gedanken" offeriert "Weiche Satan!"

 

Zurück