Altbürgermeister in Aktion

von Johannes Menze

Willi Hermes steht auf der Nordbastion und blickt auf seine Altstadt. Gerade sind die letzten fünfzehn hammerschweren Teerpappenrollen hochgewuchtet. Zeit für ein kurzes Gespräch.

Was sieht der Altbürgermeister Neuerburg?

Wenn ich hier runterschaue, habe ich wunderbaren Blick auf die vielfältige Dachlandschaft, auf die alte Stadtmauer und einige schön erhaltenen Türme, besonders herausragend der Beilturm. Tief eingeschnitten in das Tal der Enz liegt das Städtchen, wunderbar eingebettet in die schöne Eifellandschaft. Das Ganze wird überragt von der stolzen Neuerburg.

Die Lage an der Grenze nach Luxemburg macht Neuerburg ebenso aus wie seine Infrastruktur mit den Schulen für 1500 – 1600 Schüler und die Verwaltung der Verbandgemeinde VG Südeifel. Gerade kämpfen wir besonders um den Bestand unseres Krankenhauses, das in seinem Bestand gefährdet ist.  Neuerburg bietet Einkaufsmöglichkeiten für das Umland, Wanderwege mit schönen Aussichten und intakte Natur.  Jüngst ist ein Neuer-Burg-Weg als Premiumweg im Naturwanderpark delux  eröffnet.

Und was denkt der Neuerburger, wenn er zur „stolzen“ Burg hoch schaut?

Altersgraue Mauern, die aber immer wieder mit jungen Leben erfüllt sind. Ca. 10.000 Übernachtungen im Jahr machen sich im Stadtbild bemerkbar. Deshalb ist man froh, wenn es der Burg gut geht und Betrieb herrscht:  Frohes Lachen und Musik und Stimmen der Kinder.

An dieser Stelle schweift das Gespräch ab und wir kommen auf Paul zu sprechen. Klar kennen sich Paul und der Bürgermeister, seitdem das Bürschchen -  die Leser dieses Blog erinnern sich - sich vor Willi Hermes aufbaute und fragte:

„Tach, Bürgermeister, was hast Du zu tun?  Der Paul ist ein Tausendsassa, wie er im Buch steht.

Genau wie ein Bürgermeister. Zu den Aktivitäten von Willi Hermes gehört der Vorsitz des Fördervereins für die Jugendburg. Was macht der Förderverein?

Seit 30 Jahren haben wir zum Ziel gesetzt, bei dem Erhalt der Burganlagen im bescheidenen Rahmen mitzuwirken. Damals standen größere Sanierungsmaßnahmen an und wir wollten die Bevölkerung und umliegenden Gemeinden mit einbeziehen, um dieses Wahrzeichen des Neuerburger Landes zu erhalten und gleichzeitig auch dafür zu sorgen, dass der Herbergsbetrieb attraktiv bleibt.

Der Förderverein schaltet sich bei den Baumaßnahmen mit ein, indem er Materialkosten übernimmt und in den letzten Jahren mit Manpower bei Ora&Labora tatkräftig anpackt.

Was änderte sich mit dem Wechsel der Burgeltern?

Ich finde, dass der Wechsel recht reibungslos erfolgt ist. Die neuen Herbergseltern bringen sich mit Tatkraft, neuen Ideen im Förderverein und im Burgleben ein. Beliebt sind das mittelalterliche Spektakulum und das Grillfest. Von den Besuchern höre ich positive Resonanz. Sonja und Volker Krump haben als junge Leute absolut das Recht, wenn sie einen etwas anderen Stil an den Tag legen. Die Zeiten wandeln sich.

Das dreißigjährige Jubiläum des Fördervereins haben wir zusammen mit achtzig, neunzig Gästen mit einem historischen und multimedialen „Sagenspiel“ Anfang des Jahres gefeiert. Jetzt freue mich über Werkeln und Schaffen an Ecken und Ende auf der Burg und besonders morgen auf das Ora&Labora-Jubiläum.

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